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Das A und O der Mundgesundheit

Bakterienrasen kurz halten! Gepflegter Park statt Urwald.

Der Mund bietet ein besonders günstiges Klima für schnelles Wachstum von Bakterienkolonien. Natürlicherweise kommen etwa 500 verschiedene Bakterienarten hier vor, und wenn sich einige davon zu stark vermehren, können Karies, Parodontitis und Mundschleimhauterkrankungen ausgelöst werden.

Beratung

Keine Zahnpaste und auch keine Munddusche kann das mechanische entfernen des stark klebrigen Zahnbelags ersetzen. Zweimal täglich brauchen Sie drei Minuten Zeit, um alle Zahnflächen gründlich mit der Zahnbürste zu reinigen, sei es elektrisch oder von Hand.

Und einmal täglich eine Minute reicht, um die Zwischenräume mit Zahnseide und / oder Zwischenraumbürstchen vom Belag zu befreien. Dabei gilt: Engste Zwischenräume mit Zahnseide, weitere mit Interdentalbürstchen.

Putzberatung sollte individuell sein - Gewollt? Gekonnt!

Über Vor- und Nachteile spezieller Hilfsmittel kann man lange streiten:

Wichtiger ist allemal, wie genau Sie damit umgehen.

Obwohl gute Zahnputzer mit der Handzahnbürste perfekte Ergebnisse erzielen können, ist es doch elektrisch leichter: Moderne Elektrozahnbürsten müssen nur noch ausreichend lange im richtigen Winkel und mit dem richtigen Druck an alle Stellen gehalten werden und machen den Rest allein.

Es mag zwar sein, dass gewachste Zahnseide mehr Plaque mit einer Wischbewegung entfernt. Dafür geht glattere Teflon- Zahnseide viel leichter durch den engen Kontaktpunkt in schmale Zwischenräume.

Interdentalbürsten sind einfacher in der Handhabung und für unterschiedlich breite Interdentalräume erhältlich. Und welche Zahnpaste nehmen Sie am besten? Ganz einfach, nehmen Sie die, die Ihnen am besten schmeckt! Natürlich gibt es Unter- schiede, aber die bewegen sich eher im Bereich der Kommastellen. Das wichtigste ist, dass Sie es gern und regelmäßig und ausführlich tun. Es ist natürlich wichtig, dass die Paste Fluorid (1400-1600ppm; steht auf der Tube!) enthält.

Sehr wichtig ist auch: Keine Angst, wenn das Zahnfleisch blutet, nachdem Sie mit neuen Techniken wie Zahnseide oder Interdentalbürsten oder auch nur einer neuen Zahnbürste angefangen haben. Wo Sie jetzt erstmals richtig reinigen, waren bisher versteckte Bakterienbeläge, die zu einer unbemerkten örtlichen Zahnfleischentzündung geführt haben. Daher das Bluten! Wenn Sie ruhig weitermachen wird das Bluten nach fünf bis sieben Tagen aufhören.

Ein sauberer Zahn wird niemals krank -
aber wie wird er wirklich sauber?

Bei einer Professionellen Zahnreinigung werden die mit blossem Auge nicht sichtbaren Beläge mit einer speicheldurchdringenden Intensivlösung angefärbt. Viele handelsübliche Färbetabletten und auch Lösungen für den professionellen Bedarf sind hierzu nur bedingt in der Lage. Erst dann können alle Schlupfwinkel gefunden werden.Sie werden staunen, wo überall noch Verbesserungen Ihrer Putztechnik möglich sind! Deshalb ist es gut, wenn Sie zur PZR Ihre eigenen Hilfsmittel dabeihaben, dass die Hygienikerin mit Ihnen gleich den optimierten Umgang üben kann.

Die Tiefenreinigung erfordert selbst für den geübten Profi viel Zeit und Sorgfalt und zahlreiche spezielle Instrumente. Je nach Situation kann dies z. B. ein Ultraschall-Gerät sein zur Entfernung von Zahnstein und oberflächlichen Konkrementen unterhalb des Zahnfleischrandes. Hierfür kommen auch oft Handinstrumente zum Einsatz, sogenannte Scaler und Curetten, die von manchen Patienten als schonender empfunden werden. Mit einem Pulverstrahlgerät (Air Flow) können mineralische Beläge und Verfärbungen in vertieften Stellen entfernt werden. Besonders wichtig ist die gründliche Reinigung und Politur der Zwischenräume mit speziellen weichen Eva-Polierern, die sich hin- und herbewegen.

Und natürlich kommen unterschiedliche Bürstchen und Gummipolierer mit verschiedenen Pasten zum Einsatz, die gleichzeitig säubern und polieren. Abschliessend wird in der Regel als Kariesschutz ein Fluorid-Präparat aufgetragen. Die wirklich profes- sionelle Zahnreinigung zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Schwerpunkt auf die Problemstellen legt, die Sie selbst am wenigsten gut erreichen, und dass sie die verschiedensten Methoden je nach Ihrem Bedürfnis und eventuell Ihrer Empfindlich- keit kombinieren kann. Denn nicht jeder mag, braucht und verträgt alles, was schnell und einfach zu gehen scheint.

Zucker ist erlaubt! Drei mal am Tag, ist keine Sünde ...

Für Sie mag es etwas ungewöhnlich klingen: Es ist es kein Problem, sich auch mal an Süßem so richtig satt zu essen:

Für die Kariesbakterien, die trotz guter Mundhygiene in Ihrem Mund als Zahnbelagsreste verblieben sind, reicht das kleinste bisschen Schokolade, Cola, Ketchup oder Milch, um sich vollständig mit Zucker zu sättigen.

Ein Schwamm kann in der Badewanne auch nicht nasser werden als im Waschbecken, und was Sie nach dem ersten Bissen oder Schluck noch an Zucker zu sich nehmen, spielt vielleicht für die schlanke Linie und die Gesundheit eine Rolle, aber nicht mehr für die Karies:

Hier zählt nur, wie oft die Bakterien ihr Lieblingsmenü bekommen.

Denn Sie wissen ja, jedes Mal nach Zuckerzufuhr gibt es bis zu zwei Stunden aggressive Säurebildung in der Plaque. Auch wenn Sie kein Fan von Süßigkeiten sind, Zucker ist allgegenwärtig und praktisch nicht zu vermeiden.

Essen Sie ohne schlechtes Gewissen, aber vermeiden Sie häufige kleine Snacks und den Schluck Saft zwischendurch.

Denken Sie daran, nicht die Menge zählt, nur die Häufigkeit!

Einzelzahn-Sanierungen

Es ist ja nicht der Zahnarzt, der einfach so ein Loch in den Zahn bohrt, es ist die Karies selbst, die den Zahn von einer Stelle ausgehend erweicht und aufgelöst hat. Klar, dass der Zahnarzt dieses verfallene Zahnmaterial dann "herausbohren" muss.

Da eine wirksame örtliche Betäubung heute so gut wie schmerzfrei ist, hat dieser Vorgang als solcher seinen Schrecken verloren. Die große Frage ist nur: Was dann? Denn was immer jetzt in den Zahn eingebracht wird, es muss eine ganz simple Anforderung erfüllen: Es muss dicht bleiben, denn sonst kommt wieder Karies unter den neuen Zahnaufbau.

Bedenken Sie, dass die Zähne, so klein wie sie sind, enorme Kräfte aushalten müssen, im Extremfall fast 150 kg. Eine unglaub- liche Leistung, genauso wie die viertel bis ganze Tonne an Nahrungsmitteln, die Sie jedes Jahr mit Ihren Zähnen zerkleinern

Die heute vielgescholtene Amalgam Füllung

spielt wegen der wenig begründeten gesundheitlichen Bedenken gegenüber Quecksilber nur noch eine geringe Rolle, obwohl sie nach wie vor die Regelfüllung innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung darstellt.

Die Gefahr für den Zahn geht von der Tatsache aus, dass Amalgam an den Rändern unter der Kaubelastung auf die Dauer nicht stabil bleibt. Es biegt sich auf, die Ränder bröckeln und werden undicht.

Oft genauso schlimm oder schlimmer: Durch Spaltkorrosion im Randbereich wird der Zahn förmlich auseinandergesprengt, wie Felsen im Winter durch Eisbildung in Spalten. Um nicht herauszufallen, braucht die Füllung untersichgehende Bereiche.

Es muss also das Loch im Zahn unter Aufopferung noch gesunder Substanz gezielt erweitert werden.

Schön, aber nichts auf Dauer

Sowohl aus Angst vor gesundheitlichen Risiken als auch aus kosmetischen Gründen wird heute gern auf die mehr oder weniger zahnfarbene Kunststoff-Füllung (Composite) ausgewichen.

Hohe ästhetische Ansprüche verlangen natürlich nach besonderen Verfahren mit geschichteter individueller Farbgestaltung.

Weitere Vorteile sind der direkte Klebeverbund von Füllungsmaterial und Zahn, sodass hier so Substanzschonend wie möglich gearbeitet werden kann. Außerdem werden Zahnfrakturen im Vergleich zu gleich großen



Langzeitstabilität bei Preiswürdigkeit

Erst wo die Zahnsubstanz gar zu sehr geschwächt ist, kommt im unsichtbaren hinteren Zahnbereich die Goldteilkrone oder das Inlay in Betracht.

Dies bietet eine unüberbietbar gute Langzeitstabilität bei Preiswürdigkeit und Zahnschonung. Besser kann überhaupt keine Versorgungsform funktionieren. Natürlich können solche Ergebnisse nur mit einem weit überdurchschnittlichen Aufwand für Präzision und Stabilität erreicht werden. Aber es lohnt sich!

Im Gegensatz zur Krone, die meist erst unter dem Zahnfleisch endet, liegen die freien Ränder des Inlays oder der Teilkrone unterhalb der Kaufläche im gut zu reinigenden Bereichen. Das Ganze funktioniert natürlich auch in ästhetisch anspruchsvollster Keramik!

Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten

Sobald ein gewisses Mindestmaß an gesunder Zahnhartsubstanz nicht mehr verfügbar ist, kommt die Krone zum Einsatz. Nachdem zerstörtes Zahnmaterial gegen eine stark haftende Aufbaufüllung ausgetauscht ist, wird ringsum eine Schicht durch die Krone ersetzt, die also den Zahn rundum wie ein Fassreif zusammenhält.

Die Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der Materialauswahl, des Randverlaufs und zahnfarbenen Teil- oder Vollverblendung sind zahlreich.

Je nach Priorität der Faktoren Ästhetik, Sicherheit, Kosten und Substanzschonung kann in Frage kommen: Eine reine Verblendkrone mit keramischer Verblendung, oder eine metallfreie Vollkeramikkrone, die zweifellos das absolute Optimum in der Ästhetik bietet und daher speziell im Frontzahngebiet oft das Mittel der Wahl ist.

Wenn die Ästhetik im Vordergrund steht

und die Zähne noch nicht so stark geschädigt sind, bietet das Veneer alle Vorteile: Eine hauchdünne individuell gefertigte Keramikschicht wird wie ein künstlicher Fingernagel auf die Vorderfläche der Frontzähne aufgeklebt.

Sie gibt die Möglichkeit, in einem weiten Rahmen Form, Farbe und Stellung der Zähne natürlich und schön zu gestalten, wobei der Zahn im Gegensatz zur Krone fast keine Zahnsubstanz geopfert werden muss.

Probleme mit Lücken, Verfärbungen, unschönen Formen und Abnutzungsspuren lassen sich durch eine neue dichte und glänzende Keramikoberfläche perfekt lösen.

Das Innerste jedes Zahnes ist die Pulpa

der sogenannte Nerv, ein Strang von Bindegewebe mit sensiblen Nerven, der von der Wurzelspitze aus mit Blutgefäßen versorgt wird. Wenn nun bei einer tiefen Karies Bakterien in den Nerv eindringen, beginnt sehr schnell ein Kampf, der vom Nerven erwachsener Zähne fast immer verloren wird:

Denn die erste Reaktion auf das Eindringen von Bakterien ist immer die verstärkte Durchblutung, und damit eine leichte Schwellung. Weil der Nerv aber in einem völlig starren Gehäuse eingeschlossen ist, führt die Schwellung gleich dazu, dass die Blutzufuhr durch die sehr enge Öffnung an der Wurzelspitze abgeschnürt wird.

Und damit ist das Schicksal schon besiegelt: Der Zahn wird schneller oder langsamer absterben und in Fäulnis übergehen, sei es im Stillen oder unter heftigsten Schmerzen.

Typisch ist hier eine Empfindlichkeit erst auf kalt, dann auf warm, dann auf Druck, dann ein pochender Schmerz und schließlich die dicke Backe, die auf einen eitrigen Abszess hinweist. Dieses Absterben beschränkt sich dann nicht unbedingt auf den Zahn- nerven, sondern kann auf den Kieferknochen übergreifen. Durch Ausstreuung von Bakterien in den Kreislauf kann eine akute Gefahr für die Allgemeingesundheit entstehen, etwa in Form einer Herzinnenhaut-Entzündung mit Klappenfehlern. Statt nun den ganzen Zahn zu ziehen, wird eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt.

Im Prinzip ist das sehr einfach: Alles Nervengewebe muss aus dem Zahn entfernt werden, und der entstandene Hohlraum muss gefüllt werden. Mit einer eventuellen Restentzündung um die Wurzelspitze herum wird eine gesunde Immunabwehr dann in der Regel fertig, weil hier, anders als im Zahnnerv selbst, alle körpereigenen Abwehrmechanismen zur Verfügung stehen.

Wie im richtigen Leben

Im Prinzip ist Wurzelbehandlung ganz einfach. Aber nur im Prinzip. Da nämlich der Nerv keineswegs in einem runden und geraden Kanal steckt, sondern in einem oft verzweigten, unregelmäßig geformten Höhlensystem, braucht es ausgesprochen viel Erfahrung und aufwendige Techniken, um auch die nicht direkt mit entsprechenden Feilen zugänglichen Teile des Kanalsystems perfekt vom infizierten Gewebe zu säubern und dann auch bakteriendicht abzufüllen.

Mit einfachen Techniken liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit auf fünf Jahre im Bereich von 50 bis 65%. Die besten Statistiken mit aufwendiger Technik erreichen eine Erfolgsquote um 80 bis 92%.

Hier kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, deren Ziel immer das vollständige Reinigen und das dichte Füllen ist: elektronische Längenmessung des Kanals statt Röntgenbild ist genauer, zumindest in der Hand des Erfahrenen; aufwendige Fülltechniken drücken die Füllpaste auch in abgelegene Nebenbuchten, möglichst, ohne sie auch über die Wurzelspitze hinaus in den Knochen zu pressen.

Einen zusätzlichen Vorteil bietet eine sehr gründliche Langzeit-Desinfektion, wenn bei aller Sorgfalt doch unzugängliche Kanalabschnitte Reste von totem Nervengewebe enthalten. Mit dieser Methode gelingt sogar mit großer Zuverlässigkeit die Ausheilung schon vorhandener Kieferentzündungen um die Wurzelspitze herum.

Nach der Wurzelbehandlung

Zahn erhalten oder raus damit? In mäßigem Umfang sind Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung normal. Wenn sie aber so stark werden, dass Sie schon stark an eine Schmerztablette denken müssen, wenn Sie auch schon bei leichter Berührung des Zahnes Schmerzen haben oder wenn der Schmerz pocht, deutet dies auf eine Entzündung hin, die dringend behandelt werden muss.

Wenn man jetzt zu lange wartet, kann es nötig werden, den Zahn doch zu ziehen. Der Zahnarzt wird jetzt vielleicht ein Antibiotikum verordnen, er wird den Zahn so einschleifen, dass er keinerlei Kaudruck bekommt, und er kann mit einem Medikament für Druckausgleich an der Wurzelspitze sorgen. Von der Wurzelhaut und dem Knochen kommt der Schmerz durch Reizung, Druck und Entzündung.

Wenn die Ursache in Form einer weniger perfekten Wurzelfüllung erkennbar oder auch nur stark anzunehmen ist, sollte jetzt eine Revision, also eine aufwendige Erneuerung der Wurzelkanalbehandlung versucht werden. Allerdings kann das noch deutlich schwieriger sein als eine perfekte Wurzelfüllung eh schon ist: Das Gewebe ist schon entzündet, die alte Füllung muss erst entfernt werden, falsche Stufen in der Kanalaufbereitung müssen überwunden werden.

Hierzu gehört auf jeden Fall besonders viel Aufwand, Können und Erfahrung. Die Frage ist berechtigt: Warum nicht gleich das Beste? Die nächste Möglichkeit ist, die Entzündung an der Wurzelspitze chirurgisch zu entfernen, meist zusammen mit dem Kürzen der Wurzelspitze, der Resektion.

Dies ist sinnvoll, wenn die Ursache nur in einer sonst nicht erreichbaren deltaförmigen Verzweigung des Kanals zu sehen ist. Allerdings sind die Erfolgsaussichten begrenzt. Erst wenn diese Trumpfkarten ausgespielt sind, muss im Extremfall der ganze Zahn aufgegeben werden. Schade, aber nicht immer vermeidbar!

Mehr als nur das Zahnfleisch:
Das Paradont ist der ganze Zahnhalteapperat!

Eine lange Zeit schmerzfreie Entzündung und innerliche Auflösung nicht nur des Zahnfleischs, sondern des gesamten Halteapparates des Zahnes, also Knochen und Wurzelhaut, mit allmählichem Verlust des Halts, manchmal auch ohne sichtbaren Zahnfleischschwund. Ursache ist nicht beseitigte Plaque, also Bakterien, die in einem klebrigen Biofilm die Immunabwehr überfordern und zur Bildung von immer tieferen Zahnfleischtaschen führen.

Am härtesten Anteil des menschlichen Körpers, dem Zahn, ist das ungefähr zarteste Gewebe angewachsen, das Zahnfleisch. Und was muss diese heikle Grenze nicht alles aushalten: Neben der mechanischen Beanspruchung durch das zerkleinern enormer Mengen an Lebensmitteln gilt es Hitze, Kälte, Spannung, Austrocknung, Säuren, Speiseresten zu widerstehen und schließlich: Bakterien.

Wie Entzündungen entstehen?

Wenn Zahnbürste, Zahnseide, Zwischenraumbürste & Co nicht jeden Tag gründlich im Mund aufräumen, kann sich die Plaque, also der weisse, fast unsichtbare und klebende Zahnbelag, zunächst am Zahnhals breitmachen, sich dann aber nach und nach in und unter den Zahnfleischsaum ausbreiten. Der Körper wehrt sich dagegen: Das ist der Beginn der Entzündung, zunächst nur unmittelbar am Zahnfleischrand.

Aber leider, es bleibt nicht bei den zarten Fasern: Wenn man jetzt nichts unternimmt, greift die Entzündung mit der Zeit auf den Knochen über. Allenfalls merken Sie ein leichtes Zahnfleischbluten, wenn Sie sich eine neue Zahnbürste gekauft haben. Hier handelt es sich aber um ein ganz ernstes Alarmsignal, vielleicht das letzte, bevor kaum noch zu behebende Schäden eintreten oder Sie gar Zähne verlieren! Denn solange Sie nicht mutwillig mit völlig ungeeigneten Bürsten zu Werke gehen, ist jedes Bluten nur Ausdruck einer unbemerkten örtlichen Entzündung. Und die benötigt die Aufmerksamkeit Ihres Zahnarztes.

Weitere Anzeichen von Parodontitis sind natürlich bemerkbare Lockerungen, genauso wie Zahnwanderungen. Wenn Sie zum Beispiel merken, dass Ihre Zähne anders stehen als auf alten Fotos, ist immer ein Blick beim Fachmann angesagt. Ein häufig verkanntes und hässliches Symptom von Parodontitis ist auch der Mundgeruch, den leider der Betroffene selbst kaum wahrnimmt und der oft zu Unrecht auf einen kranken Magen geschoben wird.

Ein frischer Atem ist immer auch Ausdruck eines gesunden Mundes.

Parodontitis bedroht überwiegend reifere Jahrgänge. Ab dem vierten Lebensjahrzehnt ist die Gefahr, Zähne durch Lockerung zu verlieren, grösser als durch Karies. Das liegt u.a. an der abnehmenden Elastizität und Regenerationsfähigkeit. Je nach Unter- suchungskriterien leiden in Deutschland bis zu zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung an mehr oder minder ausgeprägter Parodontitis.

Sie scheint die Karies als Volkskrankheit Nummer 1 langsam abzulösen.

Dauerhafte Entzündungsfreiheit
zu erreichen ist das wesentliche Ziel.

Entscheidend ist auf jeden Fall: Lebenslange eigene und professionelle Zahnpflege auf Top-Niveau! Wenn man bedenkt, was an der Parodontitis gefährlich ist-nämlich der Abbau des knöchernen Zahnbettes durch die Entzündung unterhalb des Zahnfleischrandes-, ist auch klar, was bei der Behandlung wesentlich ist:

Die Entzündung muss dauerhaft gestoppt werden.

Dazu ist im Prinzip nur eines nötig: Bakterien müssen aus der Zahnfleischtasche verschwinden, das Zahnfleisch muss sich an eine gründlich gereinigte Zahnoberfläche wieder eng anschmiegen. Eine sehr harte zahnsteinähnliche Auflagerung, das soge- nannte Konkrement, muss ebenso entfernt werden.

Diese Art der Parodontitisbehandlung heißt Kürettage. Deren erstes Ziel ist die Entzündungsfreiheit. Die Erfahrung zeigt aber, dass es sehr schwer ist, tiefe Taschen auf lange Sicht entzündungsfrei zu erhalten. Daher ist das zweite Ziel die Verflachung der Tasche. Um diese optimale Heilung zu erreichen, kommt es ganz entscheidend darauf an, durch besondere Mundhygiene die allerbeste Bakterienkontrolle auszuüben.

Behandlungstechnik

Die traditionelle Technik ist die Wurzelglättung mit Hilfe von scharfen Handinstrumenten in Form von feinen schabenden Hacken, den sogenannten Küretten unter örtlicher Betäubung. Alternativ dazu wurde die Ultraschall-Kürettage entwickelt. Eine ideale Kombination aus atraumatischem Vorgehen, perfekter Wurzelglättung ohne Risiko des Abtrags gesunder Zahnsubstanz und Schmerzfreiheit stellt die instrumentelle Kürettage mit ergänzendem Lasereinsatz dar.

In tiefen Taschen verstecken sich oft besonders aggressive Bakterien, die erfahrungsgemäß häufig zu Rückfällen nach anfänglich gutem Behandlungserfolg führen. Durch den genetischen Fingerabdruck können wir heute diese Bakterien identifizieren und dann mit speziellen Antibiotika gezielt angehen, was Grad und Dauerhaftigkeit des Erfolges stark verbessert hat.

Das A und O: professionelle Zahnreinigung

Das Allerwichtigste bleibt aber: Der Dauererfolg kann nur dann eintreten, wenn die durch die Behandlung erreichte Entzündungsfreiheit lebenslänglich verteidigt wird. Das einzige, woran man wirklich erfolgversprechend arbeiten kann, ist die Kontrolle des Bakterienangriffs durch optimale Mundhygiene, also die

Kombination aus Ihren häuslichen Zahnpflege und der Professionellen Zahnreinigung.

Raucher lächeln öfter zahnlos!

Nachdem die übergreifend wichtige Rolle der individuellen und der professionellen Zahnreinigung für alle Aspekte der Zahngesundheit klargeworden ist, haben Sie heute gute Aussichten, keine neuen Löcher zu bekommen ohne auf Zucker zu verzichten.

Aber mit Zigarette sind die Chancen, gesunde Zähne zu behalten, zumindest für Parodontitis-empfängliche Patienten doch sehr in Frage gestellt.

Also ein Grund mehr, gute Vorsätze jetzt (jetzt!) in die Tat umzusetzen.

Paradontitis kann tödlich sein: Infaktgefahr x 7

Auch wenn heute die Mechanismen noch nicht vollständig klar sind, müssen wir feststellen, dass das Herzinfarktrisiko bei Parodontitis-Patienten um etwa das siebenfache erhöht ist.

Wenn man bedenkt, dass bei einer ausgeprägten Parodontitis von einer handtellergroßen Fläche aus eine ständige Bakterieninvasion ins Körperinnere stattfindet, erscheint dies alles auch nicht erstaunlich; so finden sich zahlreiche Keime, die längst als Parodontal- und Mundbakterien bekannt sind, plötzlich in den

Auflagerungen im Inneren der Adern wieder, die die Grundlage zur Arterienverkalkung bilden.

... muss ästhetisch und stabil sein!

Ziel jeder Zahnersatz-Behandlung muss aus heutiger Sicht die dauerhafte Wiederherstellung normaler belastbarer Biss- und Kieferverhältnisse sein. Dies gelingt am besten mit Implantaten, die ja im Prinzip jeden verlorenen Zahn von der Wurzel aus naturanalog ersetzen können.

Wo dies im Einzelfall einmal nicht möglich ist, zum Beispiel bei weit fortgeschrittenem Knochenabbau, können Sie auf reichhaltige Möglichkeiten des klassischen Zahnersatzes zurückgreifen (festsitzende Brücke, Teilprothese, Vollprothese).

Wie auch immer dies im Einzelnen gelöst wird, es geht darum, die Kräfte, die auf die künstlichen Ersatzzähne einwirken, auf natürliche Nachbarzähne oder die Kieferknochen abzuleiten.

Daher sind die mechanischen Anforderungen hier schon viel höher als bei der Sanierung von Einzelzähnen. Denn es muss dafür gesorgt werden, dass die Kräfte, die beim Kauen und bei unbewussten Kontrollbewegungen ausgeübt werden, möglichst keinen Schaden an natürlichen Zähnen und an den Kiefern anrichten.

Brücken - die klassische Lückenversorgung:
fest und fast wie eigene

Festsitzende Brücken bestehen typischerweise aus zwei Kronen auf den Nachbarzähnen zur Lücke und dem dazwischenliegenden Ersatzzahn, dem sogenannten Brückenglied, das mit den beiden Kronen eine mechanische Einheit bildet.

Dadurch tragen zwei Zähne die Kaukraft von dreien. Die Kosmetik kann je nach Ausführung so hervorragend sein, dass kein Mensch Ihre Neuen als künstlich erkennt, zumal wenn moderne Keramik-Verblendtechnik oder metallfreie Vollkeramik eingesetzt wird.

Auch längere Brücken zum Ersatz mehrerer Zähne sind möglich. Kosmetisch ist fast alles machbar, und wegen des sehr hohen Kaukomforts nimmt man manchmal auch gewisse Risiken in Kauf, was die Dauerhaftigkeit angeht.

Bei umsichtiger Planung, hochwertiger Ausführung und ständiger Nachsorge kann auch mit langen Brücken jahrzehntelange Stabilität erreicht werden.

Beide Lösungen des Problems „Zahnlücke“
haben so eindeutige Vor- und Nachteile,

dass sich anhand von 5 Kriterien immer eine rational begründete Entscheidung finden lässt:

1. Sachliche Ausgangslage
2. Ausführungsqualität
3. Finanzieller Aufwand
4. Ergebnis
5. Langlebigkeit

In der Hand von routinierten und bestens ausgebildeten Spezialisten ist heute eine Implantation so gut wie in allen Fällen möglich. Der sachliche Aufwand ist dabei klein, wenn genügend Knochen am richtigen Platz vorhanden ist und wenn auch die Zahnfleischsituation weitgehend gesund ist. Fortgeschrittener Abbau infolge von Parodontitis, Kieferentzündung oder lange bestehende Lücken, erfordern Knochenaufbau-Maßnahmen, die vom Anbringen einiger Körnchen künstlichen Knochens bis zum Verpflanzen größerer Blöcke eigenen Kiefer- oder auch Hüftknochens gehen können. Auch ein Anheben des Kieferhöhlenbodens durch diverse Techniken kommt in Betracht.

Umgekehrt kann mit heutigen Mitteln der Prothetik und mit der im Ausland oft bewunderten deutschen Spitzen-Zahntechnik so ziemlich jeder Brückenfall funktionell und kosmetisch befriedigend, oft begeisternd schön gelöst werden. Dazu kommt natürlich die individuelle Ausführungsqualität, die sehr von Erfahrung, Können, Engagement und instrumentellem Aufwand bestimmt werden. Diese beiden Aspekte bestimmen den erforderlichen finanziellen Aufwand.

Glauben Sie nicht, dass der erfahrene Operateur nicht auch in der halben Zeit oder mit billigem Material ein Implantat setzen oder eine Brücke präparieren könnte. Er tut es nicht, weil das Ergebnis nicht das gleiche wäre. Und das bezieht sich nicht nur - aber auch! - auf die sichtbare Qualität, sondern vor allem auch auf die Langlebigkeit. Und da relativiert sich ein vordergründiger finanzieller Vorteil ganz schnell wieder... Im Ergebnis:

Nichts spricht gegen eine Brücke im funktionell normal belasteten Gebiss eines Menschen, der z.B. einen oder mehrere Zähne verloren hat. Aber:

Warum zwei gesunde Zähne überkronen, das Wegschmelzen des Kieferknochens in der Lücke und das reduzierte Überlebens- risiko für die überkronten Zähne hinnehmen, wenn der fehlende Zahn eins zu eins - durch ein Implantat - ersetzt werden kann?

Zahnersatz auf lange Sicht
schön, stabil und Zukunftssicher!

Die Teleskop-Prothese stellt bei Verlust mehrerer Zähne ein sehr zukunftssicheres Optimum in Bezug auf Schonung der Naturzähne, Optik, Kaukraft und Komfort dar. Das Prinzip ist das der Doppelkrone: Die glattwandigen Unterkronen sitzen fest auf Naturzähnen. Die ästhetischen Überkronen als Bestandteile des herausnehm- baren Anteils fügen sich nahtlos auf die Unterkronen, was einen bewegungsfreien sicheren Halt verleiht. Die natürliche Zungen- berührung und der Geschmack bleiben wenig beeinflusst.

Im Gegensatz zu Geschieben oder sichtbaren Klammern können Sie bei Teleskopen in heute möglicher Technik von einer sehr langen technischen Lebensdauer im Bereich von zehn bis 15 Jahren ausgehen. Wenn genügend tragfähige Zähne in die Konstruktion einbezogen werden und die Prophylaxe stimmt, kann auch die biologische Lebensdauer in diesem Bereich liegen.

Denn was auch immer einem oder mehreren der beteiligten Zähne passieren mag: Ohne aufwendigen Abdruck und wesentliche Kosten kann die Prothese bis zum letzten Zahn an veränderte Situationen angepasst werden.

Wir haben von vornherein die Zukunft eingebaut! Und seit Implantate einfacher, preiswerter und sicherer geworden sind, kann in der Regel nach und nach jeder verlorene Zahn ersetzt werden, so dass es nie zum Desaster der Totalprothese kommen muss.

Dem relativ hohen momentanen Aufwand steht eine sehr lange und komfortable Tragedauer entgegen, die die Investition ausgesprochen wirtschaftlich macht. Gerade in diesen Fällen hört man:

Ja, es hat sich wirklich gelohnt!

Ein Quantensprung

Zahnimplantate machen zunehmend Karriere als sichere, schonende und langlebige Methode des Ersatzes nicht mehr zu rettender Zähne. Während früher – Zahnimplantate sind seit über dreißig Jahren im Einsatz – nur ausgesuchte Situationen eine hinreichende Möglichkeit der sicheren Implantation boten, schieben sich bald alle fünf Jahre die Grenzen weiter hinaus: schmaler Knochen, flacher Knochen, große Kieferhöhle, selbst Osteoporose, Diabetes und rheumatische Erkrankungen sind kein ernsthaftes Hindernis mehr für den Wunsch nach festsitzenden Zähnen.

Aber auch, wenn heute sehr vieles möglich ist: Jung bleiben ist realistischer als jung werden. Bei der Frage, ob Implantate oder doch die herkömmliche Technik des Zahnersatzes gewählt wird, spielt die Bewahrung der Struktur des Gesichtes eine entscheidende Rolle. Denn jeder Zahnverlust ohne Implantation zieht den Verlust des Kieferknochens nach sich, und aus einem vollen straffen Gesicht wird nach und nach ein eingefallener Mund mit spitzem Kinn und dünnen faltigen Lippen. Auf eingefallenem Fundament ist kein stabiles schönes Haus zu bauen.

Bewährte Implantate bestehen grundsätzlich aus biologisch hochverträglichem Titan, das fest vom Knochen umwachsen wird. Bei mehreren Millionen bisher eingesetzter Hüft-, Zahn- und Knieimplantaten hat es keine allergische Reaktion gegeben, womit die optimale Bioverträglichkeit gesichert ist. Dabei ist die Langlebigkeit oft weitaus besser als die eigener Zähne. Zum Beispiel sind nach dem ersten Jahr noch 95 bis 98% der Implantate in Funktion, weitaus mehr also als bei der Wurzelkanalbehandlung toter Zähne. Nach 20 Jahren ist mit einer Überlebensquote um die zwei Drittel bis drei Viertel zu rechnen.

Und den allergrößten Anteil an der Langlebigkeit haben Sie ohnehin selbst im (Zahnbürsten-) Griff: Ihre häusliche Hygiene und Ihr Eifer in der professionellen Prophylaxe sind die allerwichtigsten Garanten der Lebensdauer.

Durch moderne schonende Operationsverfahren und Materialien ist nicht nur das Trauma geringer geworden und der Preis niedriger, gleichzeitig kann das Ziel schneller erreicht werden. Dabei gilt immer, dass nur eine intensive individuelle Beratung alle Vor- und Nachteile verschiedener Lösungen berücksichtigen kann.

Zähne leben länger
ohne Rauch - Implantate auch!

Je länger desto sicherer stellt sich nun heraus, dass auch Implantate bei Rauchern bei weitem nicht so optimistisch zu beurteilen sind wie bei Nichtrauchern!

Raucher lächeln öfter zahnlos!

Nachdem die übergreifend wichtige Rolle der individuellen und der professionellen Zahnreinigung für alle Aspekte der Zahngesundheit klargeworden ist, haben Sie heute gute Aussichten, keine neuen Löcher zu bekommen ohne auf Zucker zu verzichten. Also ein Grund mehr, gute Vorsätze jetzt (jetzt!) in die Tat umzusetzen.
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